Hochwasserwarnung für Gera und Thüringen
Für das Wochenende sind Starkregen und Hochwasser angesagt. Informationen zu den Warnungen in Gera:
Die Hochwasser Nachrichten Zentrale Thüringen warnt vor langanhaltenden und teils starken Niederschlägen und einer damit einhergehenden Hochwassergefahr im gesamten Freistaat. Auch in Gera und das Flussgebiet der Weißen Elster sind eingeschlossen. "Mit dem Überschreiten von teils hohen Hochwassermeldestufen muss gerechnet werden." Die Hochwasserwarnung ist gültig von: 30.05.2024 12:30 Uhr bis 02.06.2024 14:00 Uhr.
Der Messpunkt in Gera ist in Langenberg. Die nächsten Punkte flussaufwärts sind in Berga und Greiz. Bei allen drei ist der Wasserstand über den Meldebeginn, aber bisher in noch keiner Meldestufe. Die Tendenz ist aktuell gleichbleibend. Meldebeginn in Langenberg ist ab einem Wasserstand von 260 cm, Alarmstufe 1 ab 300 cm, 2 ab 340 cm und 3 ab 380 cm. Über das Smart-City-Cockpit lassen sich diese und auch die Pegelstände der kleineren Zuflüsse in Gera beobachten.
Zahlreiche Veranstaltungen, wie auch der Fahrradfrühling, wurden bereits abgesagt und auch das Freibad in Kaimberg ist bis zum Montag geschlossen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. "Die Stadtspitze und das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sind dazu in regelmäßigem Austausch mit den Feuerwehren, der Wasserwehr oder auch dem Technischen Hilfswerk (THW)."
Die Hochwasser Nachrichten Zentrale Thüringen informiert. Außerdem sind die WarnApps Katwarn und NINA hilfreich, die Warnungen (auch zu anderen Unwetter- und Katastrophenlagen) direkt aufs Handy bringen.
Kann bei dir die Weiße Elster klingeln?
Eine Untersuchung zeigt, dass in Gera viele Adressen potenziell von Hochwasser betroffen sind. Von 16.926 Adressen im Stadtgebiet von Gera liegen 1.954 in einem vorläufig gesicherten oder amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebiet bzw. in sogenannten Hochwassergefahrenflächen. Damit hat Gera, prozentual gesehen, die meisten gefährdeten Adressen. Im bundesweiten Ranking der Adressen im Überschwemmungsgebiet landet Gera prozentual auf Platz zwei. Auf Platz Eins ist der rheinland-pfälzische Landkreis Cochem‑Zell. Platz zwei hinter der Stadt Koblenz hat Gera auch bei den Adressen, die hochwassergefährdet sind, aber nicht im Überschwemmungsgebiet liegen. Andere Orte und Kreise haben zwar mehr betroffene Adressen als Gera, aber insgesamt auch mehr Adressen, sodass die Prozentzahl der Betroffenen geringer ausfällt. In Thüringen hat der Landkreis Schmalkalden-Meiningen mehr betroffene Adressen (3.352) als Gera, aber auch hier ist die Prozentzahl geringer.
Die Anzahl der Adressen sagt auch nichts über die Intensität des Hochwassers an den Adressen aus. So liegt zum Beispiel der Landkreis Ahrweiler (RP), der 2021 von einem zerstörerischen und tödlichen Hochwasser betroffen war, nur auf Platz Sechs bei den prozentual gefährdeten Adressen.
Die Untersuchung mit öffentlichen Daten von Behörden wurde durch die VdS Schadenverhütung GmbH im Auftrag des GDV – Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. durchgeführt. Der GDV verbindet die Untersuchung mit Forderungen, die bestehenden Regelwerke zu Prävention und Klimafolgenanpassung konsequent anzuwenden, Schutzmaßnahmen voranzutreiben und hinreichend zu finanzieren. Die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach warnt: „Aufgrund des Klimawandels und damit häufiger auftretenden Wetterextremen sind Schäden in Milliardenhöhe vorprogrammiert.“
Nach dem Hochwasser der Weißen Elster 2013 wurden zahlreiche Schutzmaßnahmen eingerichtet. Dazu zählen die Errichtung von Deichen und Hochwasserschutzwänden. Finanziert wurden die Maßnahmen über den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung und den Freistaat Thüringen. In Gera gab es drei Bauabschnitte, in Zwötzen sowie in Cuba-Untermhaus auf der rechten, sowohl als auch linken Flussseite.
Gerda updatet euch dazu! Es gibt einen Hochwasser-Ticker auf BlueSky.
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