Von Gebrauch und Kunst
Das Museum für Angewandte Kunst feiert 2024 sein 40-jähriges Bestehen. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres wurde am vergangenen Sonntag die neue Ausstellung „Von Art déco bis DDR-Design“ eröffnet.
Nach einem eröffnenden Saxophon-Solo von Corey Lareau aus Leipzig sprachen bei der Vernissage im Museum für Angewandte Kunst zuerst OB Julian Vonarb und dann Kulturamtsleiter Felix Eckerle. Letzterer sprach zu den Verbindungen zwischen den fünf städtischen Museen von Gera und stellte das neue Buch „Von Art Déco bis DDR“ zur Ausstellung vor: „Wir haben uns auf 40 Objekte konzentriert“. Diese wurden darin vorgestellt und eingeordnet.
Das abschließende Wort hatte Anne-Kathrin Segler, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums die Ausstellung kuratiert hat. Die Sonderausstellung stand schnell fest. „Wir wollten solche Arbeiten zeigen, die sehr selten zu sehen sind.“
„Sie werden sehen, dass bei einigen Objekten in der Beschriftung Fragezeichen stehen“, erklärt sie. In der Kürze der Zeit ließ sich nicht alles herausfinden. Bei einer Sammlung von rund 100.000 Objekten mussten sie sowieso priorisieren. Herausgekommen ist eine Ausstellung, die die Objekte chronologisch und stilistisch in Szene setzt.
Die einzelnen Schwerpunkte sind:
Zierporzellan des Bürgertums
Gebrauchsverpackung und Reklame
Zwischen Kunst und Industrie
Formgestaltung in der DDR
Möbelgestaltung und Textilkunst
Japanische Keramik
Die Ausstellung läuft bis zum 6. Oktober 2024. Dieser Tag ist der 40. Geburtstag des Museums, welches am 6. Oktober 1984 nach den damaligen Arbeiterfestspielen eröffnet wurde. Es sollte auch das neue Wohnquartier, die schmucklosen Plattenbauten zwischen Stadtmauer, Kornmarkt und Greizer Straße, aufwerten. Zuerst lief es als "Museum für Kunsthandwerk", in dem Gebrauchs- und Kunstgegenstände aus Thüringen vorgestellt wurden. Über Ankäufe, Dauerleihgaben und Schenkungen hatte sich das Museum erweitert und zeigt nun Möbel, Mode, Alltagsgegenstände des Art déco, neu-sachliche Fotografien von Aenne Biermann, ikonische Keramiken des Bauhauses sowie wichtige Positionen des DDR-Designs, der Gebrauchsgrafik und der Studiokeramik ab 1950.