Bieblach Burner: „Es wird ein Fest der Emotionen, Musik & Freundschaft“
Am 13. / 14. Juni findet in Gera das kleine Musikfestival "Bieblach Burner" statt. Gerda hat ausführlich mit dem jungen Orga-Kollektiv über DIY-Konzerte, Subkultur in Gera & den Burner gesprochen:

In Gera ist nichts los, hört man oft. „Gera war ein bisschen leer, aber auch schön“, stellte Jan Böhmermann kürzlich bei der Durchreise durch Gera auf seiner E-Scooter-Deutschland-Erfahrung fest. Besonders die alternative Subkultur, die in anderen Städten zum Stadtbild gehört, scheint in Gera nicht zu existieren. Ein junges Kollektiv möchte das ändern und organisiert Konzerte. Das Kollektiv Burn Burn Booking besteht aus Lori, 19, die seit 4 Jahren in Gera wohnt, Luise, 26, die in München in einer Konzertlocation und bei einem Label arbeitet und dazu noch ein eigenes Kassettenlabel hat, sowie Felix, 20, aus Naumburg / Saale, der derzeit in Leipzig studiert. Bereits drei Konzerte haben sie schon gemeinsam organisiert. Jetzt steht das erste kleine Festival an, der Bieblach Burner. An zwei Locations, dem Jugendhaus Shalom im Stadtteil Bieblach und der Häselburg in der Altstadt, gibt es an zwei Tagen zahlreiche Musik-Acts, gutes Essen und auch eine kleine Überraschung. Gerda hat mit Lori, Felix und Luise über ihr Projekt gesprochen:
Woher kommt eure Leidenschaft für Musik?
Lori: Ich hatte sehr musikalische Eltern und ab meinem 6. Lebensjahr Cello-Unterricht, durch die musikalische Früherziehung war ich quasi schon immer mit Musik umgeben.
Felix: Bei mir hauptsächlich durch Freund*innen und meine Schwester.
Luise: Ich denke, den Grundstein hat auch meine Schwester gelegt, und den anderen großen Impuls gab es dann durch Casper und 2014 Tumblr, das waren Zeiten!


Und wie seid ihr dann Tontechnik und Booking gekommen?
Lori: Mein Interesse an Live-Konzerten kam vor etwa drei Jahren durch das Jugendhaus Shalom Gera. Dort war ich das erste Mal auf einem DIY-Konzert und war sofort fasziniert. Da ich mich schon immer viel für Instrumente und Co. interessiert habe und dann dort einmal bei einem Konzert aushelfen wollte, hab ich den Techniker gefragt, ob ich ihm mal über die Schulter gucken dürfte und so ging es los. Dass ich auch Konzerte veranstalte, ist eher aus der Not entstanden, damit überhaupt welche stattfinden. Mittlerweile bin ich seit fast 2 Jahren an Konzertorganisationen beteiligt.
Luise: Ich habe mich immer schon viel mit Bands und Künstler*innen umgeben und mitgeholfen, wo ich konnte. So richtig habe ich erst vor zwei Jahren angefangen, als ich meine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau angefangen habe, und dann hat sich das alles irgendwie ergeben.
Felix: Ich bin zwar seit der vierten Klasse Schlagzeuger, aber das Booking mache ich erst seit dem ersten Bieblach Burner.
Lori, wie ist es, in einer Stadt wie Gera, mit einer großen rechten Szene, trans zu sein?
Lori: Schwierig. In meinem sozialen Umfeld ist es überhaupt kein Problem, aber über die letzten Jahre hab ich in der Stadt immer wieder negative Erfahrungen gemacht, weshalb ich aus Selbstschutzgründen immer darauf achte, mich nicht zu feminin zu zeigen.
Felix und Luise, was bringt euch nach Gera?
Felix: Shalom, Häselburg, Loris WG, 1. Mai Demo, Burner, andere Shows, … es gibt erstaunlich viel!
Luise: Ich wohne ja gar nicht in Gera, aber ich würde! Nachdem ich lange in Jena studiert habe und für die Ausbildung eben wegziehen musste, war ich heilfroh, durch Lori und Felix noch einen weiteren Anker hier im Osten zu haben, für den ich immer wieder gerne zurückkomme!





Wie ist Burn Burn Booking entstanden?
Luise: Wir haben uns auf dem letzten Bieblach Burner Ende Juli 2024 kennengelernt und wollten unsere Leidenschaften und Interessen vereinen, um dieses Jahr Bieblach noch mehr zum Brennen zu kriegen! Der Name sollte vor allem eine Anlehnung an den Burner sein, der uns allen so viel bedeutet hat und uns überhaupt erst zusammengeführt hat.
Lori: Felix kenn’ ich aus der Schule, wir haben schon immer viel über Musik geredet und er hat mir oft Musik gezeigt, weshalb ich mich im Vorfeld vom ersten Bieblach Burner mit ihm beraten habe. Da war es ganz natürlich, enger zusammenzuarbeiten.
Felix: Genau, ich bin dabei, weil ich schon immer Bock auf Subkultur und Konzerte in der Szene hatte und das gern supporten möchte. Und weil der erste Burner mega nice war! Deshalb bin ich in das Projekt eingestiegen und habe da auch Luise kennengelernt.
Lori: Luise ist über die Band Scudici, die letztes Jahr hier gespielt hat und vorher auf dem kleinen Independent-Label von Luise etwas veröffentlicht hat, auf den Burner aufmerksam geworden und dort haben wir uns dann auch das erste Mal getroffen. Ende August haben wir dann nochmal telefoniert und entschieden, für den diesjährigen Burner zusammenzuarbeiten. Daraus ist Burn Burn Booking dann entstanden. Was uns alle verbindet, ist die Liebe zur selbstgemachten, emotionalen Musik.
Und der Name?
Lori: Der Name leitet sich vom Bieblach Burner ab und Bieblach Burner war eigentlich nur der Platzhalter auf dem Flyer. Den hatte ich damals ein paar Freund*innen gezeigt und die fanden Bieblach Burner einen coolen Namen, deshalb hab ich es so gelassen.
“Geile Bands, grandioses Catering, tolle Crew und coole Locations sind zu erwarten.”
Warum macht ihr Konzerte in Gera und nicht in Leipzig oder München?
Lori: Das liegt zum einen daran, dass hier ja auch alles entstanden ist, zum anderen haben wir hier gute Connections. Außerdem ist in Gera im Gegensatz zu Leipzig und München Subkultur extrem wenig verbreitet. Ich denke, Gera hat es deutlich nötiger.
Luise: Eben, in Gera ist die Dringlichkeit irgendwie präsenter und es gibt einem einfach nochmal ein anderes Gefühl, wenn selbst in so einer kleinen Stadt, Leute vorbeikommen, zusammenfinden und dazu beitragen, die Subkultur am Leben zu halten!
Felix: Ich bin noch nicht so lange in Leipzig und habe noch keine Kontakte zu örtlichen Clubs und Venues, wo Konzerte möglich wären.
Lori: Wir schließen es aber nicht kategorisch aus in anderen Städten Konzerte zu machen.
Luise: In Zukunft würden wir gerne noch an anderen Orten, mit B, veranstalten, aber gerade konzentrieren wir uns auf Gera.
Ihr habt den Burner jetzt schon mehrfach angesprochen. Was ist denn eigentlich der Bieblach Burner. Was kann man dort erwarten?
Lori: Der Bieblach Burner ist ein zweitägiges reines Musikfestival in Gera, jeder Tag findet in einer anderen Location statt. An beiden Tagen geht es darum, vier Bands aus ungefähr einem Genre zu genießen, gutes Essen zu essen und sich daran zu erinnern, dass in Gera doch noch was geht. Erwarten kann man eine musikalische Reise von Indie-Rock über Shoegaze, Emo bis hin zu Screamo und hervorragend dekorierte Veranstaltungsorte.
Luise: Es wird ein Fest der Emotionen, Musik und Freundschaft, mit einem Indie-angelehnten Freitag in der Häselburg und einem back-to-the-roots Samstag voller Ladung Screamo/Post-Hardcore/und alles dazwischen.
Felix: Geile Bands, grandioses Catering, tolle Crew und coole Locations sind zu erwarten.







Wie sind beim Booking die Aufgaben verteilt?
Luise: Ich mache die Grafiken und schreibe mit Bands, wir machen jedoch eigentlich alles immer in Abstimmung mit den anderen und unterstützen uns, wo wir können, das klappt auch wirklich gut, trotz der Entfernungen zwischen uns.
Felix: Ich versuche die Instagram Follower*innen zu „verwalten“ und auch teilweise Bookinganfragen an Bands zu machen.
Lori: Und du bist der Kurator für die Bands! Ich kümmere mich vor allem um die Kommunikation mit allen aus Gera, die irgendwie ihren Anteil haben. An den meisten Prozessen sind wir alle beteiligt. Alle übernehmen mal das Mailschreiben, alle kümmern sich um die Bands, meistens gucken wir halt, wer gerade am meisten Kapazitäten hat. An Konzerttagen kümmert sich Felix um die Bands, ich mach die Technik und Luise ist unsere Produktionsleitung. Sie behält den Überblick und guckt, dass alles nach Plan läuft.
Hat sich Burn Burn Booking auf einen bestimmten Musikstil festgelegt?
Felix: Emo, Screamo, Postcore – Grundsätzlich alternative Musik.
Lori: Ich würde sagen, wir haben schon unsere Nische, aber sind da nicht super festgelegt. Wohl fühlen wir uns aber vor allem mit Musik, die grob ihren musikalischen Ursprung im Hardcore hat, emotionaler Musik und Shoegaze.
Luise: Wir sind alle große Screamo/Emo/Post-Hardcore Fans, aber haben uns prinzipiell nichts verschrieben. Uns ist nur wichtig, dass die Bands unsere Werte vertreten und wir Gera etwas bieten können, was es so schon lange nicht mehr gibt.
Lori: Solange es irgendwie aus einem unkommerziellen Gedanken entsprungen ist. Wir achten auch darauf, dass es irgendwie Sinn ergibt, wer mit wem zusammen auf einer Bühne steht. So hat sich auch die Aufteilung auf die beiden Bieblach Burner Tage ergeben. Grob gesagt kann man von der ersten Band am Freitag bis zur letzten Band am Samstag eine mehr oder weniger gerade Linie durch die Genre-Landschaft ziehen. Ganz kann das natürlich nicht klappen, aber ich glaube, das passt ziemlich gut.
Welches Acts treten beim Burner auf und was kann man sonst noch erwarten?
Lori: Am Freitag spielen Exit Youth und Nikita Curtis aus Leipzig, KAAK aus Hannover und Knarre aus Berlin. Am Samstag Hydro Therapy aus Hamburg, Zhne aus Bochum, Jota aus Halle und Older Friends aus Berlin.
Felix: Außerdem gibt es noch tolles Catering vom Shalom und viele coole Menschen.
Luise: Eventuell gibt es noch einen Tapestand.
Lori: … und noch eine Überraschung! Aber das erfährt man vor Ort.



Mit welchen Hürden wart ihr bei der Orga konfrontiert? Was kommt auf einen zu, wenn man ein Konzert organisieren möchte?
Luise: So viele Absagen! Das kann echt frustrierend sein.
Lori: Manchmal hab ich das Gefühl, es ist besser, darüber gar nicht nachzudenken. Ich bin ehrlich gesagt schon frustriert, wenn Bands absagen. Finanziell ist es natürlich auch riskant, das muss man sich bewusst sein. Wir haben das Glück, dass wir sehr gute Connections in die Häselburg und ins Shalom haben. Vom Shalom kommt für beide Tage auch das Catering. Daher gingen Verpflegung und Veranstaltungsort relativ unkompliziert. Außerdem können wir direkt auf technisches Equipment und auf einen anderen Tontechniker zurückgreifen, das macht die Sache deutlich einfacher. Die größte Hürde ist wahrscheinlich zu gucken, dass irgendwie genug Leute zu den Konzerten kommen und alle eine gute Zeit haben.
Felix: Wirksame Promo im Umland und umliegenden Städten gehört auch dazu.
Gibt es in der Musikszene Vorurteile gegenüber Gera?
Lori: Ich glaube nicht, dass es gegenüber Gera krasse Vorurteile gibt. Es ist schon klar, dass hier nicht so viel stattfindet und auch nicht so viele Leute kommen wie in Großstädten. Aber wir geben uns sehr viel Mühe, für die Bands und auch für die Gäste eine möglichst schöne und eindrucksvolle Erfahrung zu schaffen. Ich glaube aber auch, dass es im Bereich der kommerziellen Kultur da anders aussieht, wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum hier sonst nur Tribute-Bands spielen.
Was sind so die Reaktionen von Acts, wenn sie für Gera angefragt werden?
Felix: Oftmals sehr positiv, dass es auch mal in eine andere Region geht und sehr positiv in Bezug auf die Venues.
Lori: Ich glaube, dass zumindest auf technischer Ebene schon lieber Leute beispielsweise in der Häselburg spielen würden als in irgendeinem feuchten Keller in Berlin. Ich glaube aber auch, dass es einen großen Einfluss hat, welche Bands man in der Vergangenheit veranstaltet hat und welche Bands noch so auf dem Line-up stehen. Natürlich spiele ich als Band lieber mit einer befreundeten Band in einer kleineren Stadt in Ostdeutschland als in Köln, mit lauter Leuten, die ich nicht kenne.
Glaubt ihr, dass das Projekt in Gera eine Zukunft hat? Und wenn ja, wohin soll die Reise gehen?
Luise: Auf jeden Fall! Wir haben wirklich gute Resonanz bekommen und wollen den Burner auf jeden Fall noch ein paar Jahre lang weiter veranstalten. Außerdem haben wir auch ein paar andere Ideen abseits des Burners, auf die wir ganz gespannt sind.
Lori: Solange sich Leute nach einem Konzert für den schönen Abend bedanken, will ich eigentlich nicht aufhören. Wohin die Reise geht, kann ich nicht sagen. Vielleicht gibt es in zwei Jahren von mir auch nur noch Techno, wer weiß das schon. Ich lehn’ mich aber mal so weit aus dem Fenster und sag, dass das dieses Jahr nicht der letzte Bieblach Burner war.
Felix: Ja, diese Projekte haben eine Zukunft. Vielleicht noch ein Festival mit drei Tagen oder Outdoor-Shows in Zukunft.
Ist die Umsetzung in Gera einfach oder eher nicht?
Lori: Was ist schon einfach. Ich glaube, im Gegensatz zu anderen Städten ist es nicht einfacher, aber es sind andere Herausforderungen. In Gera ist die größte Sorge, dass genug Gäste kommen, in anderen Städten vielleicht die Suche nach einer Location. Was es in Gera allerdings schwieriger macht, ist, dass es diese ganze Konzertinfrastruktur wie in anderen Städten nicht gibt. Zum Beispiel Orte, wo Bands günstig schlafen können, Infoläden, wo man erfährt, welche Veranstaltungen stattfinden, Projekte wie Rausgegangen, die in Großstädten beispielsweise oft als Ticketplattform fungieren, und und und. Sowas würde sich in Gera aber halt auch nur sehr bedingt lohnen.
Felix: Sowohl ja als auch nein würde ich sagen. Einfach durch die Kontakte zu Venues, gutem Catering. Schwieriger, da Promo nicht ganz leicht ist und Szene in Gera klein ist.
Wie war der erste Bieblach Burner?
Felix: Fantastisch durch das brutale Line-up, sehr leckere Essen und die coolen Menschen, die alle da waren.
Luise: Ein inneres Blumenpflücken!
Lori: Der erste Bieblach Burner lief überraschend gut. Als ich gehört habe, dass doppelt so viele Leute da waren, wie ich mir vorher als Minimum erhofft habe, bin ich erst einmal in Freudentränen ausgebrochen. Ich glaube, dass am Ende des Tages ein Konzert erfolgreich ist, wenn alle irgendwie eine gute Zeit hatten.
Wie ist die Idee mit dem Festival entstanden?
Lori: Die Idee kam mir letztes Jahr im März. Unsere guten Freunde von Scudici hatten gerade einen Song releast, und ich hatte Lust, sie mal wieder live zu sehen. Dann dachte ich mir, dann kann ich ja einfach selbst was organisieren und daraus ist dann der Gedanke entstanden, ich könnte ja einfach mal ein paar mehr Bands planen. Das war dann der letzte Bieblach Burner mit 5 Bands an einem Tag.
Wieso findet der Bieblach Burner an zwei Locations statt und was unterscheidet die beiden?
Luise: Wir wollen die ganze Bandbreite Geras und der lokalen Musikszene abbilden und da reicht ein Tag einfach nicht aus!
Lori: Auch wenn die erste Hälfte des Bieblach Burner nicht in Bieblach stattfindet, haben wir uns dafür entschieden, zwei verschiedene Locations zu bespielen. Wir glauben, dass die jeweiligen Musikrichtungen so besser an die gewählten Orte passen. Das klingt vielleicht ein bisschen esoterisch, aber irgendwie ist das eine Gefühlssache und manche Musik passt an manche Orte besser als an andere.
“Wir finden, dass es hier zu wenig alternative Jugendkultur gibt.”
Gibt es für das Wochenende Übernachtungsmöglichkeiten?
Felix: Nein, dafür ist aber alles zeitlich so geplant, dass die letzten Züge nach Leipzig, Jena, Erfurt, … erreicht werden können.
Lori: Als ich erfahren habe, dass Gäste kommen, die es zu weit für eine Heimreise am Abend haben, bin ich ehrlich gesagt aus allen Wolken gefallen. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Mit wie viel Publikum rechnet ihr?
Felix: 60 Gäste pro Tag wären schon cool.
Luise: Am Ende kommt es aber mehr auf den Vibe als auf die Besucher*innen an, finde ich, aber es wäre toll, wenn wir unsere Kosten decken können.


Und an was für Publikum richten sich die Konzerte, beziehungsweise wer kommt nicht rein?
Luise: Im Prinzip an jeden, der sich korrekt verhält! Wir dulden keine Diskriminierung jeglicher Art, rechte oder sonstige Ideologie und auch kein rücksichtsloses crowdkillen – wir wollen versuchen, einen Safer Space zu schaffen und haben dafür unter anderem auch ein Awareness geschultes Team vor Ort.
Lori: Die Grenze ziehen wir bei Leuten, die sich nicht an die Regeln halten, übergriffig sind und rassistischen, homophoben, sexistischen oder anderweitig menschenfeindlichen Mist verbreiten. Täter, die durch sexuelle Übergriffe aufgefallen sind und diejenigen, die diese in Schutz nehmen, sind auch nicht willkommen. Wir versuchen uns vor allem an junge Menschen zu richten, weil wir finden, dass es hier zu wenig alternative Jugendkultur gibt. Das heißt natürlich nicht, dass wir eine Altersobergrenze haben. Wir sind sehr offen und freuen uns, wenn möglichst viele Leute mit einer eigenen Geschichte zu uns kommen und sich bei uns wohl und sicher fühlen.
Also ist der Burner ein Safe Space? Wie sieht eurer Awareness-Konzept aus?
Lori: Ich hoffe sehr, dass auch queere Gäste die Veranstaltung als Safe Space wahrnehmen. Wir haben leider kein eigenständiges Awarenessteam, aber unser Barpersonal ist Awareness geschult und auch schon langjährig Awareness erprobt. Auf die kann man also bei jeglichen Problemen zukommen. Darüber wird am Veranstaltungsort selbst informiert werden.
Wer hilft beim Bieblach Burner alles mit?
Luise: Wir haben ein ehrenamtliches Team aus Freund*innen und Helfer*innen sowie die ganzen tollen Leute von den Locations.
Lori: Unsere Freund*innen, die sich ehrenamtlich hinter die Bar stellen, an den Einlass setzen, den Backstage betreuen, Schlafplätze bereitstellen, für uns Werbung machen, bei der Technik helfen und und und …
Wie finanziert sich das Ganze?
Luise: Hauptsächlich durch Förderungen und finanzielle Mittel, die noch von vergangenen Veranstaltungen übrig sind.
Lori: Wir haben das Glück, mit unserer Show am Freitag in der Häselburg Teil deren vom Kulturamt Gera geförderten Reihe Open Stage zu sein. Der Großteil muss sich aber durch die Einnahmen am Einlass decken.