Geraer Digital-Projekt bekommt 12.000 € Preisgeld
Der erste Platz beim Demografiepreis „HEIMAT: Thüringen“ geht nach Gera an das Projekt „Digitaler Dienstag – Fit und digital für die ältere Generation“.
Jeden dritten Dienstag im Monat veranstaltet das Thüringer Medienbildungszentrum (TMBZ) zusammen mit der Stadtbibliothek Gera und dem Servicepoint Service.GEneRAtionen die Veranstaltung „Digitaler Dienstag– Fit und digital für die ältere Generation“. Dieses Angebot soll Senior*innen bei der Digitalisierung helfen. Nun hat es den ersten Platz des Thüringer Demografiepreises „HEIMAT:Thüringen“ gewonnen.
Der Preis wurde zum dritten Mal vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaates Thüringen vergeben. Er soll herausragende Maßnahmen, Projekte, Initiativen, Ideen und Konzepte auszeichnen, die die Folgen des demografischen Wandels im Freistaat Thüringen positiv gestalten. Ministerin Susanna Karawanskij überreichte den Preis am vergangenen Donnerstag (20. Juni).
"Vielen Dank für den Preis", freute sich Bibliotheksleiter Rainer Schmidt, „Wir sind stolz und glücklich“. Auch bei der Thüringer Landesmedienanstalt, dem das TMBZ untersteht, freute man sich. „Schön, auch mal selbst einen Preis zu bekommen, sonst teilen wir die eher aus“, fand Kirsten Kramer, die stellvertretende TLM-Direktorin. „Ich freu’ mich“, sagte Sandra Wanzar (Dezernentin Jugend und Soziales Gera) über den Preis, „weil wir als Stadt Gera stolz darauf sind.“
Sandra Wanzar erzählte, wie das Projekt losging, als man in der Pandemie die älteren Menschen bei der Impfanmeldung online unterstützen wollte. „Es war die Bevölkerungsgruppe, die uns als Erstes ins Auge gestoßen ist“. Daraus entwickelte sich ein Format, bei dem Senior*innen regelmäßig digitales Wissen vermittelt bekommen. Sei es zu Grundlagen rund ums Handy, Nutzung digitaler Medien und Social Media oder auch themenspezifisch wie etwa Online-Banking, Passwortsicherheit oder Contentproduktion.
„Ich finde es total klasse, dass sie aus dieser Not heraus diesen digitalen Dienstag entwickelt haben“, lobt Ministerin Susanna Karawanskij das Projekt. „Soziale Teilhabe setzt mittlerweile digitale Teilhabe voraus“, findet sie.
Über die Vergabe des Preises konnte man online abstimmen. Der digitale Dienstag hatte einen Vorsprung von 350 Stimmen und holte in etwa 25 % der abgegebenen Stimmen. „Freut mich, dass sie da auch die Kompetenz hatten, im Onlinevotum zu stimmen“ spaßte Karawanskij mit Blick auf das Ziel des Projekts. Kirsten Kramer von der TLM schwärmte auch über die „ganz tolle Symbiose“, dass der digitale Dienstag für die Neuen Medien in der Bibliothek, dem Ort für das wohl älteste Medium, stattfindet.
Ideen für das Preisgeld gibt es auch schon. So möchte man einen digitalen Koffer anschaffen, den man, ausgestattet mit Handy, Tablet, Laptop und Beamer, auch mobil nutzen kann. So könnte man zusätzlich in Einrichtungen gehen, um auch die Menschen zu erreichen, die nicht mehr so mobil sind. Die zweite Idee ist ein weiterer multimedialer Koffer mit Dingen wie Virtual-Reality-Brillen und Konsolen, mit denen man die Digitalisierung spielerisch erkunden kann. Das soll auch einen Generationen-verbindenden Effekt haben. Und als Drittes möchte man den Menschen, die abgestimmt haben, etwas zurückgeben. Erste Gedanken gehen dazu, nächsten Jahr zum bundesweiten Aktionstag „Digitaltag“ (19. Juni) eine kleine Veranstaltung zu organisieren und auch nochmal Expert*innen dafür einzuladen.
Der nächste digitale Dienstag findet am 20. August von 10 bis 12 Uhr zum Thema „Rätselspaß und mehr: Kreative App-Abenteuer für Senioren“ statt.
Leider wenige Menschen in der Bibliothek. War Silvia auch da???