So bist du an den Feiertagen nicht einsam
Immer mehr Menschen sind von Einsamkeit betroffen, besonders an Weihnachten ist es für Betroffene belastend. Um dagegen anzukämpfen, haben wir Angebote gegen Einsamkeit in Gera herausgesucht:
Weihnachten gilt als das Fest der Liebe, steht für Barmherzigkeit und Miteinander. Doch für viele ist Weihnachten auch eine anstrengende Zeit der Einsamkeit. Einsamkeit kann viele Gründe haben: neu in einer Stadt, Verlust verbliebener Angehöriger, Konflikte mit der Familie und soziale Ängste. Damit möglichst niemand an den Feiertagen alleine ist, haben wir bei Gerda Angebote in Gera herausgesucht:
Kirchliche Angebote
Da Weihnachten ein ursprünglich christliches Fest ist, gibt es vor allem von der Kirche verschiedene Angebote für ein Miteinander. Derzeit läuft noch der „Lebendige Adventskalender“ rund um den Park der Jugend. Dabei kommen Menschen an unterschiedlichen Orten, in Läden oder bei Privatleuten, für eine besinnliche und kreative Zeit zusammen.
An Heiligabend gibt es in den Kirchen der Stadt Krippenspiele und Christvespern. Alleine die Gemeinde Lusan bringt es auch sieben Treffen. Alle kirchlichen Angebote findet man auf der Webseite der Stadtkirchgemeinde.
Bedürftige haben außerdem die Möglichkeit am 28. 12. in der Talstr. 30 eine kostbare Mahlzeit zu bekommen. Diese Möglichkeit findet alle zwei Wochen statt.
Was gibt’s von der Stadt?
Noch bis zum 23.12. ist der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt geöffnet. Einige Angebote, wie die Hirschbar vor dem KuK bleiben auch danach bestehen.
Die Stadt Gera blickt langfristig auf die Problematik der Einsamkeit und unterstützt mit den sozialen Trägern Treffpunkte und Begegnungsstätten in verschiedenen Stadtteilen. Dazu wurde die Postkartenaktion gegen das Alleinsein im Dezember weitergeführt. Das städtische Internat erarbeitete dafür einen kreativen Adventskalender aus 24 Postkarten mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an alleinstehende und einsame Bürger*innen.
Auf der Seite der Stadt findet man auch eine Übersicht mit Veranstaltungen, die in der nächsten Woche stattfinden. Einen weiteren Veranstaltungskalender findet man bei 07-thueringen.de.
Für die Jugend
Neben Alterseinsamkeit ist auch die Einsamkeit unter Jugendlichen ein großes Problem. Meist, weil man neu in eine Stadt gezogen ist oder soziale Konflikte eine Isolation gebracht haben.
In der Trinitatiskirche gibt es an Heiligabend um 22 Uhr einen Jugendgottesdienst. Im Jugendhaus Shalom findet am Sonntag, dem vierten Advent, ab 15 Uhr ein Quiz- und Spielenachmittag statt. Außerdem besteht die Möglichkeit zu einem gemütlichen Zusammenkommen am 24.12. ab 20 Uhr. Das Shalom hat auch am 27. und 30.12. geöffnet.
Silvesterprogramm
An Silvester gibt es Möglichkeiten, unter Menschen ins neue Jahr zu starten. Eine offene Runde gibt es ab 20 Uhr in der Johanniskirche. Neben verschiedenen Silvesterpartys, wie der offenen Party auf Schloss Osterstein, gibt es auch ein kulturelles Programm. Im Geraer Theater wird zum Beispiel 17 Uhr der Klassiker „Dinner for One“ aufgeführt. Auch das Metropol-Kino hat an dem Tag geöffnet.
Allgemeine Hilfe
Es gibt mehrere bundesweite Projekte gegen Einsamkeit. Eines davon ist die Mannheimer Bürgerinitiative KeinerBleibtAllein. Auf deren Plattform können sich junge Erwachsene und Menschen mittleren Alters vernetzen und einladen.
Und falls man doch einsam ist und es einem nicht gut geht, gibt es die TelefonSeelsorge, die man kostenfrei und anonym anrufen kann: 0800 - 111 0 111 & 0800 - 111 0 222.
Auch alleine kann’s gehen
Auch wenn die genannten Angebote recht niederschwellig sind, kann es für manche Menschen trotzdem nicht funktionieren. Es ist keine Schande, am Heiligabend oder Silvester alleine zu sein. Man kann Veranstaltungen und Kulturbesuche auch alleine besuchen. Oder man macht es sich selbst zu Hause schön. Schick kleiden, lecker auftischen, was Schönes schauen, das darf man sich selbst wert sein. Wichtig ist es dabei, sich nicht mit anderen zu vergleichen und Abstand von Sozialen Medien und unrealistischen Idealen vom Weihnachtsfest zu halten.
Wir sollten alle wieder mehr Miteinander wagen. Das kann damit anfangen, dass man Menschen, denen man begegnet, ein frohes Fest wünscht. Oder man verteilt Plätzchen im Hauseingang oder der Straße. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, kann man auch andere Menschen einladen, wenn man weiß, dass diese alleine sind. Der französische Weihnachtsfilm „Fast perfekte Weihnachten“ zeigt auf überspitzt chaotische Art, welche Freude das auslösen kann.
Im Erzgebirge gibt es auch die alte Tradition des Hutzenabends. Um Heizkapazitäten zu sparen und um das Miteinander zu leben, traf man sich in einem Haus zum gemeinsamen Essen und Trinken, Singen und Geschichten erzählen. Möglichkeiten gibt es einige. Hoffen wir, dass alle Gerschen gut durch die Feiertage kommen.