Mit Schirm, Charme & neuen Ansätzen
Geras Innenstadt soll bunter und lebendiger werden. Für die Optik wurden auf der Sorge in einem ersten Schritt bunte Schirme aufgehängt.
Die Sorge ist die Einkaufsstraße von Gera. Doch in den vergangenen Jahren hat sich ihr Ruf verschlechtert, was vor allem auf den Leerstand zurückzuführen ist. Verschiedene Akteur*innen in der Stadt wollen die Innenstadt, insbesondere die Sorge, wieder beleben. Um erst einmal wieder die Leute in die Sorge zu bekommen, wurden in der vergangenen Woche über der Straße 125 bunte Schirme aufgehängt. Im Rahmen der Eröffnung des Autofrühlings fand am 3.Mai die offizielle Einweihung statt.
Mit der Umsetzung der Schirm-Aktion war Geras Citymanagerin Amelie Becker betreut, die quasi als Schirmherrin die Aufgabe der Planung und Organisation hatte. Die Umsetzung war recht einfach, da die meisten Seile durch die Weihnachtsbeleuchtung bereits vorhanden waren. Finanzielle Unterstützung gab es von TAG Wohnen, der EGG und aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren”. “Die Stadt Gera selbst hat nichts bezahlt”, stellte sie noch einmal klar. Vielen sei das nicht bewusst. Das Feedback zur Aktion ist aber überwiegend positiv. “Viele freuen sich über die Belebung der Sorge und der Innenstadt generell”.
Ziel der Aktion ist “einfach ein bisschen Belebung der Innenstadt mit Farbtupfern bringen”. Die Schirme sollen ein Magnet mit Erlebnischarakter sein, der die Leute dazu bringt, mal wieder über die Sorge zu laufen. Passend dazu hat die Initiative #schoenesGERA Selfiepunkte auf dem Boden der Sorge markiert und ihren Fotorahmen auf dem Zschochernplatz mit Blickrichtung Sorge aufgestellt. Die Privatinitiative hat dazu einen Fotowettbewerb ausgerufen, bei dem das schönste Bild in Verbindung mit der Schirmaktion gesucht wird. Bis zum 31. Mai 2024 können Fotos per Mail an citymanagement@gera.de geschickt werden. Oder man markiert auf Instagram & Facebook die Accounts @schoenesgera und @citymanagement_gera auf den Fotos.


Bei den Schirmen soll es nicht bleiben. Zusammen mit der Volkssolidarität hat man in einigen der leeren Schaufenster Kinderwünsche für eine schönere Innenstadt aufgehängt. Auch die Bürger*innen der Stadt können sich mit mehr als nur Fotos beteiligen. Es gibt Flyer vom Citymanagement, die Ideen und Probleme zur Innenstadt sammeln. Außerdem sind Frau Becker und Stadtentwicklungsmanager Lukas Schomaker in ihrem Kooperationszentrum am Markt 6 oder auf Veranstaltungen offen für Gespräche
Pop-up-Store auf der Sorge


Dass mehr geht, als nur Schaufensterschmuck, zeigt Ramona Patzer. Die Inhaberin von Malditz Moden in der Humboldtstraße hat am 2. Mai auf der Sorge einen Pop-up-Store eröffnet. “Ein Pop-up-Store ist ein Geschäft, was für kurze Zeit geöffnet ist, meist um einen bestimmten Marktplatz zu sondieren.” Sie selbst nutzt die Möglichkeit für vier Wochen zum Abverkauf von Designermoden-Lagerbestand aus den Pandemiejahren. “Die Kunden sind begeistert, dass es was Neues in Gera gibt”. Der Laden stand frei und hatte bereits eine Einrichtung. “Es ist in dem Fall recht einfach gewesen”, erklärt sie. Sie weist aber auch darauf hin, dass es sicherlich einfacher war, weil sie bereits einen Laden besitzt. Sie wünscht sich noch mehr solcher Projekte. “Es würde mich freuen, wenn jüngere Leute es auch ausprobieren.”


Die Herkunft des Namens Sorge ist nicht eindeutig geklärt. Er könnte von Zarge (Rand, Seitenwand) stammen, da die Sorge außerhalb der Stadtmauer verlief. Oder er stammt vom altslawischen Wort zroh (Bachgerinnsel) ab. Denn früher führte dort der Leumnitzer Bach lang, der auch der Bachgasse ihren Namen gab. Anfangs eine slawische Siedlung, entwickelte sich die Sorge zu einer der wichtigsten Hauptgeschäftsstraßen der Innenstadt. 1882 wurde hier der Warenhauskonzern HERTIE eröffnet, der sich zu einem der größten Warenhauskonzern Europas entwickelte.








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