Zschochern-Neugestaltung: Das sind die Entwürfe
Am 21. März wurden die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs “Zschochern” vorgestellt. Viel Bepflanzung & Raum für Menschen prägen die Entwürfe. Alle Einreichungen im Überblick:

Der Zschochernplatz und die Zschochernstraße sollen neugestaltet werden, um diesem Areal in der Innenstadt wieder mehr Bedeutung zu schenken. Die Gestaltung ist Teil des Projekts „Deine City Gera 2035“, mit dem sich Gera für das Bundesförderungsprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben hat.
Nun wurden die Ergebnisse eines europaweiten Wettbewerbs bekanntgegeben. Es gab 21 Bewerbungen von Architekturbüros für den freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb „Zschochern“, 16 Projekte wurden letztendlich fristgerecht eingereicht.
Ein Preisgericht hat Anfang des Jahres über die Einreichungen entschieden. In folgende Punkte war die Wettbewerbsaufgabe gegliedert:
Stadträumliche Einbindung und Einfügen in den städtebaulichen Kontext
Funktion, genauer: Erschließung/Verkehr, Barrierefreiheit & Baumstandorte/Bäume
Gestaltung
Klimafolgemanagement
Denkmalschutz
Technische Infrastruktur
Wirtschaftlichkeit/Nachhaltigkeit
Nach 10 Stunden Beratung hatte das Preisgericht sich entschieden:
Arbeit 0014 - 1. Platz (26.000 €)
Arbeit 0007 - 2. Platz (18.000 €)
Arbeit 0002 - 3. Platz (12.000 €)
Arbeit 0005 - Anerkennung (4.000 €)
Arbeit 0013 - Anerkennung (4.000 €)
An Arbeit 0014 hat der Jury gefallen, dass ein wesentlicher Teil des Baumbestandes integriert wird, es somit sehr begrünt ist und die sogenannten Stadtsofas ein qualitätsvolles und universelles Sitz- und Kommunikationsangebot schaffen. Die Stadtsofas, speziell geformte Sitzgelegenheiten entlang des Areals, seien „menschenzugewandt“. Laut Marcel Wiegard, Vertreter des siegreichen Büros Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln, will man damit die „Aneignung des öffentlichen Raums“ ermöglichen. Sie wollten mit ihrem Entwurf nicht aus einem Elfenbeinturm heraus agieren, sondern haben geschaut, wo Bedürfnisse sind und wie man das Areal den Bürger*innen zur Verfügung stellen kann. Ihnen fiel auf, dass das städtebauliche Gefüge zwischen Sorge und Zschochern auseinanderfällt und sie haben daher den Zschochern als verbindendes Element gedacht. Es gibt eine „klare Empfehlung“ an den Stadtrat, mit diesem Entwurf weiterzumachen. Der Stadtrat kann sich jedoch auch für eine andere Arbeit entscheiden.









Platz Zwei ging an die Arbeit 0007 von Planorama aus Berlin. Sie haben Platz und Straße als eins gedacht und das mit einheitlichem Bodenbelag und einer Sichtachse gestaltet. Den Platz sehen sie als Anker, um Sorge und Zschochern zu verbinden.



Ganz anders war Platz drei, die Arbeit 0002 von arbos Landscape aus Hamburg gedacht. Sie haben den Zschochernplatz zweigeteilt, was die Jury interessant, aber zugleich zu sehr als Barriere fand. Auffällig in dem Entwurf sind auch die schwebenden Ringleuchten, die den Platz im Dunklen erhellen.



In eine engere Auswahl kamen noch die Arbeiten 0005 von UKL Landschaftsarchitekten aus Dresden und 0013 von Terra.Nova Landschaftsarchitektur aus München.
Bei 0005 fand sich sehr viel Begrünung. Außerdem blickte dieses Büro in die Geschichte und nahm den Umriss des Wohnblocks, der einst dort stand, als Vorlage für die Gestaltung. Die Jury sah dadurch die Nutzung als Markt eingeschränkt.





0013 war ein ebenfalls sehr grüner Vorschlag: Jedoch fand die Jury hier den Gehweg nicht so charmant und sah durch die langgezogene Begrünung Einschränkungen.



Wissenswertes zum Zschochern
Den Platz Zschochern selbst gibt es erst seit 1938. In jenem Jahr wurde der Wohnblock zwischen Zschochernstraße und Brunnenstraße abgerissen, wodurch die Freifläche entstand. Der Name stammt von der alten slawischen Siedlung Zschochern, die dort einst am Leumnitzer Bach lag. Vergangenes Jahr hat sich der Stadtrat von einem Plan einer Straßenbahntrasse über den Zschochernplatz nach Leumnitz verabschiedet, um den Weg für eine Neugestaltung freizumachen. Noch bis zum 23. April können die Entwürfe im Stadtmuseum angesehen werden.
Hier die weiteren Projekte im Überblick:






































