Gerda grüßt! Ausgabe 28
Großer Sport in Gera, eingesperrt wegen Herumtreiberei, Neues in der Innenstadt & vieles mehr in dieser Ausgabe.
Herzlich Willkommen zur 28. Ausgabe des Gerda grüßt!–Newsletters.
Die Jugend von heute
Gera Geschehen
Stadtgeschichtliches
Das steht an
Schon gesehen?
Klicken gegen Langeweile
Nach den Rechten gesehen
In eigener Sache
1. Die Jugend von heute
Bei Gerda soll es nicht nur um Rechtsextremismus gehen und ich will hier auch nicht als ewiger Mahner agieren. Doch die Zeit lässt es nicht zu. Letzten Monat gab es Razzien in Deutschland gegen die Vereinigung „Letzte Verteidigungswelle“ mit dem Vorwurf von Rechtsterrorismus in Form von Gewalttaten, Brand- und Sprengstoffanschlägen und versuchtem Mord. Und auch hier: Es gibt auch Verbindungen nach Gera. Denn: zwei der Festgenommenen sind aus dem nicht weit entfernten Schmölln. Inwieweit Geraer mit eingebunden waren, können wir noch nicht sagen, aber bei der „Gerschen Jugend“ gibt es mindestens eine Person, die in Austausch mit einer LVW Person stand. Doch woher der Hass? Warum wollen Jugendliche Asylheime und Jugendclubs anzünden, Menschenleben auslöschen?
Aber, und das kann man auch ruhig hervorheben, gibt es in Gera bislang keine Fälle, bei denen Heranwachsende für schwere Straftaten rekrutiert werden. Das gibt es schon in anderen Ländern wie Niederlande und Schweden und ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen, wie STRG_F neulich berichtete. Das hat uns die Polizei auf Nachfrage erklärt. Jedoch sind die Anzahl der Straftaten durch Minderjährige sowie die Anzahl der Tatverdächtigen seit der Pandemie gestiegen. Die Politik muss der Entwicklung JETZT entgegenwirken. Das funktioniert, indem man den Jugendlichen Perspektiven gibt, zuhört und Raum zur Entfaltung lässt. Aktuell sieht das aber nicht so gut aus. Viele Einrichtungen müssen noch stärker aufs Geld gucken. Das darf so nicht sein.
Dass die Jugend aber auch anders kann, ließ sich gut in den letzten Wochen beobachten. Der Einsatz beim Powertriathlon sowie die ausgezeichneten Leistungen bei der Sportehrung waren beachtlich. Lesen Sie mehr dazu in dieser Ausgabe.
Euer Jacob von Gerda
2. Gera Geschehen
29. Powertriathlon // Gera 24.-25.05.2025
„Wie viele Runden noch?“
Sonne, Regen, Spaß, Schmerz und drei grinsende Oberbürgermeister. Gerda hat Eindrücke vom 29. Powertriathlon gesammelt:
Wieder Bombendrohungen an Schulen // Gera 26.05.2025
Mehrere Thüringer Schulen haben Bombendrohungen bekommen. Eine wortgleiche E-Mail ging an 36 Einrichtungen, darunter vier Schulen in Gera. Die Polizei konnte keine tatsächliche Bedrohung feststellen und ermittelt. Es wird auch ein Zusammenhang zu den Abiturprüfungen geprüft. Bis auf wenige Ausnahmen konnte der Unterricht regulär durchgeführt werden. Auch andere Bundesländer und Österreich waren betroffen. Schon im August gab es ähnliche Drohungen.
72. Stadtratssitzung // Gera 21.05.25
In der 72. Stadtratssitzung gab es Zoff zwischen den Fraktionen. Im Tagesordnungspunkt 5 ging es um die Neubestellung eines Vertreters der Stadt Gera in den Aufsichtsrat der GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH. Der Aufsichtsrat dient zur Kontrolle der GVB-Geschäftsführung. Die Fraktion Bündnis Gera hat dafür Nils Fröhlich (Grüne) vorgeschlagen, der bis zu seinem kürzlichen Ausscheiden aus dem Stadtrat noch im Aufsichtsrat saß. Dagegen protestierte Jens Kästner (AfD), es sollen nur Mitglieder aus dem Stadtrat Posten bekommen. Auch Dr.-Ing. Ulrich Porst (Bürgerschaft FÜR GERA) hat etwas dagegen und nannte es „ein gewisses Postengeschmäckle“. Ihm gefiel es auch nicht, dass Fröhlich ohne Verabschiedung aus Stadtrat und Posten ausgeschieden ist und dass er sogar noch etwas länger auf dem Posten geblieben ist. Julian Vonarb (Bündnis Gera) verteidigte den Vorschlag seiner Fraktion und warf der AfD vor, selbst Jahre lang Nicht-Stadträte in Aufsichtsräte gesetzt zu haben. Außerdem sei Porst selbst als Vertreter der Stadt und nicht als Vertreter seiner Fraktion im Aufsichtsrat. Daniel Reinhardt (Linke) stimmte mit ein, bezeichnete das als „Bruch unserer politischen Kultur“ und fand: „Ich glaube, sie arbeiten sich gerade hier politisch an einer Person ab, die ihnen privat persönlich einfach nicht passt“. In einer Pressemitteilung zeigten sich die Grünen empört. „Was zeichnet Dr. Porst aus, dass sich der Oberbürgermeister für ihn als Stadtratsmitglied entschieden hat, um die Stadtverwaltung im Aufsichtsrat des GVB zu vertreten?“, fragte Erich Engel, Kreisvorstand. Sie fürchten, dass diese Situation auch zu einer Schwächung der Geraer Verkehrsbetriebe beiträgt. Auf Antrag von Porst gab es (mit Stimmen von Bürgerschaft, CDU und AfD) eine anonyme Abstimmung, bei der Fröhlich letztendlich nicht gewählt wurde. Zuvor wurde auch Monika Hofmann (SPD) als stellvertretendes Mitglied für den Jugendhilfeausschuss abgelehnt. Mit Ausnahme einer Nichtwahl des Rechtsextremisten Stephan Brander sei das bisher noch nicht im Geraer Stadtrat passiert.
Des Weiteren wurden in der Sitzung der neuen Baumschutzsatzung, dem Bebauungsplan „Golde-Areal-Gera“ und dem Bebauungsplan B/156/23 „Gessentalstraße“ sowie einer Vorlage zum Thema „Innerstädtische Entwicklung – Klärung zum Umgang mit Grundstücken der Deutsche Bahn AG“ zugestimmt. Eine Übersicht der Tagesordnungspunkte samt Vorlagen findet sich hier. Die nächste Sitzung ist am 25. Juni und ist öffentlich zugänglich.
Steine gegen Nazis // Gera 26.05.25
Wie jeden Montagabend hat die Demokratie-Kundgebung den Theatervorplatz mit Kultur bespielt. Ende Mai war „Projekt Steine“ (Scherbenpunk aus Jena) da. Wie schon der Bandname darauf hindeutet, spielten sie Songs aus dem Repertoire der linken Kultband „Ton Steine Scherben“. Die am Abend gesammelten Spenden überließ die Band der neu gegründeten Gruppe „Omas gegen Rechts Gera“. Zudem wurden durch die Ortsgruppe der MLPD Spenden für den Wiederaufbau eines Krankenhauses in Gaza gesammelt. Am Abend gab es außerdem eine ungewohnte Art der Völkerverständigung. So spielte ein Punk kurz mit einem Polizisten Frisbee. Wie jede Woche zog zweimal die rechtsextrem angeführte Demo vorbei. Zwischen beiden Lagern blieb es ruhig, die Provokationen fielen klein aus. Der Anführer der rechten Demo, Rechtsextremist und Anführer Christian Klar, fehlte, weil er im Urlaub war.








Wanderausstellung „Einweisungsgrund: Herumtreiberei“ eröffnet // Gera 26.05.25
In den Räumen der SRH Hochschule am Hofwiesenpark wurde die Wanderausstellung „Einweisungsgrund: Herumtreiberei“ eröffnet. An dem Abend hielt Prof. Dr. Maximilian Schochow (Vice Academic Director SRH University Research & Transfer) zudem den Vortrag „Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR am Beispiel von Gera“. Die Schicksale der Frauen und Mädchen wurden erst in den 2000ern bekannt, wie er erzählte. 2013 gab es das erste Forschungsprojekt dazu. Venerologische Stationen gab es schon seit den 1920ern, aber nur vereinzelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen enormen Anstieg an Geschlechtskrankheiten, weshalb zur Bekämpfung vielerorts Stationen eröffnet wurden. In der DDR wurden die Stationen jedoch nach und nach zur Erziehung zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ benutzt. Ein Großteil der Eingewiesenen hatte nachweislich keine Geschlechtskrankheiten. Die Frauen und Mädchen erwarteten dort tägliche Untersuchungen, sexualisierte Gewalt, Stasi-Überwachung sowie seelische und körperliche Folgen, die sie bis heute verfolgen. In Gera war eine solche Station im Obergeschoss der Hautklinik in der Loreystraße 6 bis zur Schließung 1974 untergebracht. Heute ist es ein normales Wohnhaus.








„GerAward“ verliehen // Gera 19.05.2025
Der Studenten-Förderverein der DHGE hat Wirtschaftsverbände zu seinem Mitgliedertreffen eingeladen und dabei auch den „GerAward“ verliehen. Mit dabei waren der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW), der Rotary Club Gera und der Lions Club Gera. Ziel war es auch, die Hochschule der Wirtschaft vorzustellen und zu zeigen, „dass sie dort ihre zukünftigen Führungskräfte ausbilden“, wie uns der Vereinsvorsitzende Steve Schubert mitteilte. Für die Wirtschaftsvertreter*innen gab es eine Führung durch die Hochschule. Anschließend wurde zum bereits dritten Mal (und zum ersten Mal seit 2018) der „GerAward“ verliehen. Bekommen hat ihn Professor Jürgen Müller für seine Verdienste an Wissenschaft und Bildung in Gera.



Sportehrungen // Gera 28.05.2025
Sportehrungen 2025: Geras wichtigste Personen des Sports
In der Region, in Deutschland, Europa und der Welt: Gersche Sportler*innen haben 2024 zahlreiche Erfolge errungen. Am Mittwoch wurden einige von ihnen durch die Stadt Gera geehrt:
Größerer Polizeieinsatz // Gera 27.05.2025
Nach Meldung eines Anwohners gab es in der Plauenschen Straße einen größeren Polizeieinsatz. Ein 74-jähriger Deutscher randalierte in seiner Wohnung und bedrohte die eintreffenden Einsatzkräfte mit einem Messer. Nach dem Einsatz von Reizgas und dem Hinzuziehen weiterer bewaffneter Einsatzkräfte und dem Rettungsdienst ließ er sich überwältigen. Der alkoholisierte und leicht verletzte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt nun nach dem Motiv und ob es sich hierbei um eine psychische Ausnahmesituation handelte. Auch die Feuerwehr war vor Ort. Während des Einsatzes war die Straße komplett gesperrt.






1. Pop Up Markt // Gera Mai 2025
Zum ersten Mal gab es in Gera einen Pop Up Markt. Anders als beim Wochenmarkt gab es neben Kulinarik und Handwerkswaren auch Musik und Mitmachangebote wie Keramik bemalen und Haarsträhnen flechten. „Der Pop Up Markt war ein voller Erfolg“, resümiert Citymanagerin Amelie Becker. „Dass es uns gelungen ist, mit dieser Veranstaltung so viele Menschen in die Innenstadt zu locken, zeigt, dass wir mit dieser Art Format die Interessen unserer Bürgerinnen und Bürger treffen und gleichzeitig die Stadt attraktiv und lebendig gestalten können.“ Mit dem Markt will sie einen nachhaltigen Effekt für Geras Zentrum schaffen. Der Markt soll nächstes Jahr wiederholt werden. Die Nachfrage nach Beteiligung am Markt sei sehr hoch.
Neuer Jugendbereich in der Bibo // Gera Mai 2025
Seit letzter Woche gibt es einen neu gestalteten Jugendbereich in der Stadt- und Regionalbibliothek. Mit Wandbemalung, einem neuen Raumkonzept, Sitzsäcken und einem integrierten Arbeitsbereich ist der Jugendbereich für Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren saniert worden. Die Neugestaltung entstand in einer Kooperation der Bibliothek mit dem Jugendamt und der 8. Klasse der Entdecker-Gemeinschaftsschule Gera / Semper Schulen. Der graffitibegeisterte Kindergärtner Benjamin Rau lieferte die Wandgestaltung. Vorausgegangen war eine Umfrage unter Jugendlichen, was sie sich für den Jugendbereich wünschen.




12. Firmenlauf // Gera 22.05.25
Der 12. Geraer Firmenlauf in Bildern
Zum bereits 12. Mal fand der Geraer Firmenlauf statt. Dieses Jahr liefen so viele Menschen wie bisher noch nie mit. Gerda hat den Lauf in Fotos festgehalten:
3. Stadtgeschichtliches
05.06.
1595: Vor 430 Jahren übernimmt Heinrich Posthumus die Regierung seines familiären Fürstentums Reuß. Er bringt Reformen der Staats- und Kirchenverwaltung durch und fördert Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Er ist eine der bedeutendsten Personen in Geras Geschichte.
07.06.
1360: Mit Hencz Schuler wird vor 665 Jahren erstmals ein Bürgermeister von Gera erwähnt. Das Dokument ist ein Kaufvertrag für die Klotz- und die Hausmühle, wo er als Zeuge auftrat.
1845: Vor 180 Jahren eröffnet in Gera eine Kleinkinderbewahrungsanstalt in der Parterrewohnung des Zeugmachermeisters Christian Gottlieb Wagner. Zuerst befindet sie sich im Geithegäßchen, bevor sie 1850 in einen Neubau in der Greizer Straße umzieht. Das Gäßchen wurde 1936 zerstört.
1925: Vor 100 Jahren wurde der Geraer Maler Karl Weschke in Taubenpreskeln geboren. Mit dem Skizzieren rettet er sich durch eine Kindheit in Armut. Als Luftwaffe-Angehöriger wird Weschke 1945 von den Briten gefangen genommen und kommt so nach Großbritannien. Nach der Kriegsgefangenschaft studiert er am St. John’s College in Cambridge Kunstgeschichte. Er kehrt für kurze Zeit nach Gera zurück und lässt sich dann nach einer Europareise in Cornwall nieder. Dort lebt er als freischaffender Künstler bis zu seinem Tod. Weschke erhielt das Bundesverdienstkreuz sowie 2005 die Ehrenbürgerwürde von Gera.
1945: Im Radio wurde vor 80 Jahren angekündigt, dass Gera eine sowjetische Besatzung bekommt.
10.06.
1900: Die Einweihung des Ostfriedhofs fand vor 125 Jahren statt. Er existiert noch heute und ist Geras größter Friedhof.
12.06.
1910: Zehn Jahre nach seiner Eröffnung erhält der Ostfriedhof ein Krematorium.
4. Das steht an
Film & Podium: „Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“
Ort: Chorsaal Theater Gera, Theaterplatz 1
Zeit: 04.06.25, 18:00 Uhr
Zusammen mit Zeitzeug*innen sprechen Torsten Eckold und Stefanie Falkenberg (Filmemacher*innen), Isabell Richter (Historikerin), Manfred May (Künstler, Kurator & Betroffener) und Conny Bruschke (Beraterin im Büro Gera des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) über die DDR-Heimerziehung. Davor wird der etwa 15-minütige Filmbeitrag „Verlorene Zeit“ gezeigt. Das Podium ist begleitend zur Ausstellung „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“, die noch bis zum 24. Juni 2025 als Outdoor-Ausstellung vor dem Theater Altenburg Gera besichtigt werden kann.
Wie geht's weiter mit Geras Neuer Mitte? - Stadtentwicklungsgespräch
Ort: Rathaussaal
Zeit: 13.06.2025; 14:30 Uhr
Beim zweiten Stadtentwicklungsgespräch soll es um die Zukunft der Neuen Mitte gehen. Zuerst gibt es Vorträge durch Mitarbeitende des Stadtplanungsamts, danach kann man sich in Workshops intensiver damit beschäftigen. Zudem werden das Kultur- und Kongresszentrum sowie Potenziale und Chancen der Energiewende thematisiert. Anmeldung via stadtplanung@gera.de.
„StadTräume“
Von: Theater Altenburg Gera
Ort: Innenstadt Gera
Zeit: 13.06.2025, 10:00 & 17:00 Uhr
Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den Werkstätten der TheaterFABRIK präsentieren einen Theaterparcours mit sechs Stationen: Vom Museumsplatz (Startpunkt hinter dem KuK) führt der Weg in den ehemaligen McDonald’s-Raum im KuK, ins Stadtmuseum, in die Kaiserwerke, über die Sorge bis hin zum Zschochernplatz. In kleinen Gruppen wird man durch die Stadt geführt und kann überraschende Perspektiven, Orte mit neuer Bedeutung und Geschichten, die sonst verborgen bleiben, entdecken. Auf dem Zschochernplatz ist von 12:30 bis 17:00 Uhr eine Mitmach-Zone in Kooperation mit Demokratie leben! und der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt mit einem kulinarischen Angebot des Röstkollektivs Gera und des Zapfhahns Gera. Dort ist am Abend auch die Premierenfeier samt Livekonzert der Band BLUSOFA. Die Teilnahme ist kostenlos. Für den Theaterparcours sind jedoch Zeittickets erforderlich. Mehr Informationen hier.
Poetry Slam „FabrikSLAM“
Von: pARTy & Poetry
Ort: TheaterFABRIK (Tonhalle Gera), Clara-Zetkin-Str. 1
Zeit: 20.06.2025; 19:30 Uhr
Zum zweiten Mal seit 2023 findet der „FabrikSLAM“ in Gera statt. An dem Abend gibt es eine offene Ausprobierbühne, bei der man sich selbst an Poetry Slam versuchen kann (Anmeldung via party.poetry@gmx.de). Außerdem gibt es einen klassischen Poetry-Slam-Wettbewerb mit vier erfahrenen Slam-Poet*innen. Der Eintritt ist frei, aber es wird um Anmeldung via party.poetry@gmx.de gebeten.


„Straßennamen in Gera in Wort und Bild“
Ort: Stadtmuseum
Zeit: 05.06.2025, 14:00 Uhr
Bei diesem Vortrag gibt Manfred Taubert mit allerhand Bildmaterial einen Einblick in die Geschichte und Bedeutung von Straßen und ihren Namen. Dabei möchte er auch eine nicht mehr existierende Straßen- bzw. Platzbezeichnung präsentieren, die bisher in keiner Auflage des umfangreichen Buchs „Die Straßennamen der Stadt Gera von A – Z“ zu finden ist.
Tag der offenen Gärten
Ort: überall in Gera und Umgebung
Zeit: 16.06.2025
19 Gärten sind an diesem Tag geöffnet und können bestaunt werden. Dazu lädt der Buga-Förderverein zum wiederholten Mal ein. Interessierte können sich in den Gärten Tipps und Inspiration holen. Bei folgenden vier Gärten sind die Eintrittskarten (4 Euro für Erwachsene) zu bekommen:
Botanischer Garten, Nicolai-/Schillerstraße, 07545 Gera
Haus Schulenburg, Str. d. Friedens 120, 07548 Gera
Ingo Tröger, Pölziger Straße 78, 06712 Heuckewalde
Familie Kitschbach, Collis 2, 07554 Gera
Bieblach Burner
Von: Burn Burn Booking
Ort: Häselburg & Jugendhaus Shalom
Zeit: 13.-14.06.2025
Selbsthilfetag 2025: „Du bist nicht allein"
Ort: Foyer des KuKs
Zeit: 11.06.2025, 14-17:00 Uhr
Vertreter*innen der Selbsthilfegruppen stellen ihre Angebote vor und laden zu Gesprächen. In Gera gibt es insgesamt 77 Selbsthilfegruppen, die den Umgang mit Krankheit, Behinderung oder Betroffenheit erleichtern.
Eintägige Sonderausstellung zu Dr. Moritz Rudolph Ferber
Ort: Museum für Naturkunde
Zeit: 14.06.2025, 10-17:00 Uhr
Anlässlich seines 150. Todestags wird dem Geraer Industriellen und Mineraliensammler Dr. Moritz Rudolph Ferber (1805–1875) eine eintägige Sonderausstellung gewidmet. Ferber führte die Textilfirma Morand & Co. in eine erfolgreiche und moderne Zukunft. Privat interessierte er sich vor allem für Mineralien. Zeitweise hatte er eine Sammlung von über 10.000 Mineralien. Ein kleiner Teil der Sammlung ist heute noch im Naturkundemuseum zu finden. Ein 1863 neu entdecktes Mineral wurde ihm zu Ehren Ferberit genannt. Am 14. Juni wird es eine Sonderschau mit seltenen Mineralien, darunter Ferberit, geben.
Lesefest im Quartier
Von: Quartiersbüro Park der Jugend, Häselburg & Theaterfabrik Gera
Ort: Häselburg & "Klein-Aleppo"
Zeit: 02.-06.06.2025
In der ersten Juniwoche findet an mehreren Orten im Südbahnhofsviertel, auch als „Klein-Aleppo“-Kiez bekannt, und der Häselburg das erste Lesefest statt. Der Eintritt ist frei (bis auf Ausnahmen). Mehr Informationen zum Programm hier. Am Freitag, dem 6. Juni, ist der große Abschluss auf dem Platz der Republik zusammen mit der Juni-Ausgabe der LesBar des Theaters. Die Theater-Schauspielerin Michaela Dazian liest aus Italo Calvinos „Die unsichtbaren Städte“, während die kolumbianische Illustratorin Katherin Gutierrez nebenher Live-Zeichnungen zum Buch macht.
Führung durch aktuelle Sonderausstellung „Das bedeutet Krieg. Stadt und Menschen in bewaffneten Konflikten“
Ort: Stadtmuseum
Zeit: 15.06.2025, 14:00 Uhr
Queerer Treff
Von: CSD Gera
Ort: Häselburg
Zeit: 12.06.2025, 17:00 Uhr
Sommerakademie der Kunstschule
Von: Kunstschule Gera e.V.
Ort: Häselburg
Zeit: 30.06.-04.07.2025
In der neunten Sommerakademie der Kunstschule in der Häselburg gibt es dieses Jahr drei Kurse zu Animation/Sound, Malerei und Plakatkunst. Dozent*innen sind: Katherin Gutiérrez (Kolumbien), Denise Lee (Hongkong), Kathryn Gohmert (USA), Gregor Frotscher (Hamburg) und Thomas Prochnow (Gera). Teilnahme 125 Euro, ermäßigt 75 Euro. Anmeldung über die Seite der Kunstschule oder: kontakt@kunstschule-gera.de
Lesung „Falsch erzogen“ von Mona Krassu
Ort: Kaiserwerke, Rudolf-Diener-Straße 4
Zeit: 18.06.25, 16:30-18:00 Uhr
Die Veranstaltung reiht sich thematisch zur Ausstellung „Einweisungsgrund: Herumtreiberei“ ein.
„Rassismuskritische Bildung Thüringen“
Ort: Innenstadt Gera, genaue Bekanntgabe nach Anmeldung
Zeit: 05.06.2025; 10 bis 18:00 Uhr
In Vorträgen, Workshops und Diskussionen soll es hier um eine diskriminierungssensible und rassismuskritische Bildungslandschaft gehen. Angesprochen sind Akteur*innen aus Bildung, Zivilgesellschaft und Verwaltung, aber auch Menschen, die von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind. Aus Sicherheitsgründen bekommt man den Ort der Veranstaltung erst bei der Anmeldung (hierüber) mitgeteilt. Der Eintritt ist frei, es gibt Awareness-Personen und Verpflegung.
Juni-Treffen Jugendrat Gera
Ort: Demokratieraum (Tonhalle Gera), Clara-Zetkin-Str. 1
Zeit: 16.06.2025, 17:00 Uhr
Offen für Jugendliche (14–27 Jahre), die politisch etwas in Gera verändern wollen.
5. Klicken gegen Langeweile
In wenigen Minuten etwas gegen das Vergessen der Opfer des Nationalsozialismus machen? Das lässt sich bei dem Projekt #everynamecounts der Arolsen Archives machen. Das weltweit größte Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus hat Dokumente zu den Schicksalen von 17,5 Millionen Menschen. Um das Online-Archiv besser durchsuchbar zu machen, müssen die Daten auf gescannten Dokumenten eingetippt werden. Die Angaben werden final von einer anderen Person überprüft. Bisher haben über 340.000 freiwillige Unterstützer*innen mehr als 10 Millionen Dokumente bearbeitet. Statt Doomscrolling kann man Wartezeiten am Handy auch so überbrücken. Für ein Dokument braucht man in der Regel nicht mehr als fünf Minuten.
6. Schon gesehen?
Auflösung Bild GG27: Das im letzten Newsletter gesuchte Haus ist die Zschochernstraße 32. Es ist ein eher unspektakuläres Wohn- & Geschäftshaus. Interessant ist jedoch ein Teil der Hausgeschichte. Für den einstigen Besitzer, dem jüdischen Geraer Dr. jur. Max Carl Hauptmann, waren die Mieten aus diesem Haus die letzte Einnahmequelle. Hauptmann war Soldat im Ersten Weltkrieg und arbeitete eine Zeit lang als Richter, bevor er zusammen mit Rudolf Paul eine Kanzlei in Gera betrieb. Paul wollte einst Hitler als kriminellen Ausländer abschieben. Ab 1933 brechen Hauptmann und Paul die Umsätze weg, kurz darauf verliert Hauptmann seine Zulassung und sein Notariat. In der Zschochernstraße 32 lässt er Verwandte sowie mittellos gewordene jüdische Familien wohnen, bevor es 1938 offiziell zu einem „Judenhaus“ gemacht wird. Hauptmann überlebt den Holocaust durch Flucht nach Argentinien 1937, aber er verliert seine Eltern und seine Heimat. Seinen Stolperstein findet man auf dem Johannisplatz.




7. Nach den Rechten geschaut
Terrorgruppe mit Verbindung nach Gera: Ende Mai gab es eine Aktion des Generalbundesanwalts gegen die rechtsextremistische terroristische Vereinigung „Letzte Verteidigungswelle (L.V.W)“, bei der 8 Jugendliche festgenommen bzw. angeklagt worden sind. Ihnen werden unter anderem Gewalttaten, Brand- und Sprengstoffanschläge und sogar versuchter Mord vorgeworfen. Mindestens ein rechter Aktivist aus Gera hatte Kontakt mit einem Jugendlichen, der als Beschuldigter gelistet wurde. Die beiden hatten in Schmölln versucht, eine Geflüchteten-Unterkunft anzuzünden. Ende Februar wurden sie festgenommen. Bislang lag deren Zuständigkeit beim Amtsgericht Gera. Am 28. Mai hat jedoch der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen.
Problematischer Verein in Gera: Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat vom 22. bis 24. Mai seine Sprachtage 2025 in Gera im KuK abgehalten. Die damalige Vorsitzende Silke Schröder hat 2023 an dem von CORRECTIV aufgedeckten Treffen von Rechtsextremist*innen in Potsdam teilgenommen. Sie trat daraufhin zurück, aber auch andere Vereinsmitglieder fielen negativ auf. VDS fährt Kampagnen gegen das Gendern, spricht von „Lügenmedien“ und hat eine Nähe zum Rechtsextremismus. Der rechtsextreme AfD-MdB Stephan Brandner, der seinen Wahlkreis in Gera hat, ist ebenfalls Mitglied von VDS.
AfD komplett rechtsextrem: Nach langer Auswertung hat das Bundesamt für Verfassungsschutz festgestellt, dass die AfD mittlerweile komplett rechtsextrem ist. Die Einstufung haben sie jedoch vorerst ausgesetzt und warten jetzt auf ein Gerichtsurteil. Das Gutachten, in dem ausschließlich öffentliche Äußerungen der Partei gelistet sind, wurde von verschiedenen Medien veröffentlicht.
Verfassungsfeindliche Schmierereien: Am 27./28. Mai sind unbekannte Täter*innen in ein Wohnhaus am Friedrich-Naumann-Platz eingedrungen und haben im Hausflur mehrere verfassungsfeindliche Symbole an die Wände gesprüht. Die Kriminalpolizei ermittelt und sucht Zeugen (Telefonnummer 0365 / 8234 - 1465 zu melden, Bezugsnummer: 0136658/2025).
Homophobe Farbattacke: Das Schild mit der Regenbogenfahne am KuK wurde wenige Tage nach dem Aufhängen mit blauer Farbe beschmiert. Schon in den vergangenen zwei Jahren wurde das Schild immer wieder beschädigt. Auch ein Regenbogen-Graffito an der Untermhäuser Flutmauer wurde vor einigen Wochen beschmiert.




8. In eigener Sache
Bei der CORRECTIV.Lokal Konferenz 2025, an der Gerda teilnahm, wurden anhand von Memes Wünsche und Forderungen an den Lokaljournalismus ausgedrückt. Die 7 Kernforderungen kann man hier nachlesen. Gerda stellt sich die Frage: Können Memes die Rolle von Karikaturen in klassischen Zeitungen ersetzen? Wie Karikaturen sind Memes in der Regel humoristisch, satirisch und gesellschaftskritisch. So könnte man lokalen Journalismus für Jugendliche öffnen, die viel über Memes kommunizieren. Aber funktioniert das, oder besteht die Gefahr, dass einige das nicht verstehen und falsch auffassen? Welche Themen verarbeitet man und welche besser nicht? Und nimmt mit typisches Meme-Material aus dem Internet oder auch eigenes Foto von der Lokalberichterstattung? Schreibt uns gerne eure Gedanken dazu:
Bis dahin gilt: Abonniere & empfehle Gerda gerne weiter.