Gerda grüßt! Ausgabe 27
80 Jahre Kriegsende, Nachwuchssport, Wismutfrauen & vieles mehr in dieser Ausgabe.
Herzlich Willkommen zur 27. Ausgabe des Gerda grüßt!–Newsletters.
80 Jahre Kriegsende, aber noch immer Nachwirken
Gera Geschehen
Stadtgeschichtliches
Das steht an
Schon gesehen?
Klicken gegen Langeweile
Nach den Rechten gesehen
In eigener Sache
1. 80 Jahre Kriegsende, aber noch immer Nachwirken
Als ich im April für die Beiträge zu den 80. Jahrestagen der schweren Bombardierung und dem Einmarsch der Alliierten recherchiert habe, stellte sich mir die Frage, welche Spuren aus der Zeit noch sichtbar sind. Also haben wir uns bei Gerda auf die Suche gemacht. Ursprünglich sollte die Bildstrecke am 8. Mai kommen, aber noch während der Gedenkfeiern erreichten uns weitere Hinweise. Am Ende ist eine sehr umfangreiche, aber sicher nicht vollständige Bildstrecke entstanden, die noch einmal die Schrecken dieser Zeit verdeutlicht.
Warum Erinnerungskultur wichtiger denn je ist, zeigt ein Vorfall aus diesem Monat. Während manche Menschen am 8. Mai den Tag der Befreiung gefeiert haben, hat die Kleinstgruppe „Nationale Sozialisten Gera“ ein paar Flugblätter mit der Aufschrift „8. Mai – Wir feiern nicht“ in der Innenstadt verteilt.
Leider fiel die offizielle Veranstaltung der Stadt am 8. Mai eher dürftig aus. Es gab zwei Reden vom OB und dem Leiter des Stadtmuseums, und im Anschluss wurden (etwas holprig & ohne Lautsprecher) Videos von zwei Geraer Zeitzeug*innen abgespielt. Mehr nicht. Wenig überraschend hat es keine jungen Menschen angelockt. Beim anschließenden Gedenken auf dem Ostfriedhof, welches vom Stadtverband der Linken und der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft organisiert wurde, kritisierte man dabei die fehlende Einladung russischer Vertreter*innen beim Gedenken in Berlin, ohne dabei den derzeit geführten russischen Angriffskrieg zu thematisieren. Mehr dazu und allem Wichtigen, was sonst in der Stadt los ist, in diesem Newsletter.
Gerda war aber noch auf einer Veranstaltung mit vielen jungen Menschen. Am 10. und 11. Mai fand in Erfurt die CORRECTIV.Lokal Konferenz 2025 statt. Ich habe Gerda dort vertreten und durfte mit Ronja Straub von Kolumna aus Lindau auf dem Panel „Lust auf Lokal – Warum starten wir nicht überall neue Lokalmedien?“ über das Neugründen von Lokalmedien sprechen. Es gab viel Lob und Feedback. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Euer Jacob von Gerda

2. Gera Geschehen
WW2-Spuren in Gera // Gera 08.05.2025
80 Jahre nach Kriegsende: Diese Spuren sind in Gera noch sichtbar
Seit 80 Jahren ist der Weltkrieg in Europa beendet, doch noch immer sieht man Spuren aus der NS-Zeit in unserer Stadt. Gerda hat sich auf die Suche gemacht. Unsere Fotogalerie:
Ostthüringen Tour // Gera 16.-18.05.2025
Auch 2025 fand das Nachwuchs-Radsportevent Ostthüringen Tour statt. Auftakt war am vergangenen Freitag mit Rundstreckenrennen auf den Straßen um die Radrennbahn in Gera-Debschwitz. Am Samstag ging es mit Geschicklichkeitsfahren, Zeitfahren und Rundstreckenrennen in Silbitz weiter. Den Abschluss fand die Tour mit einem Straßenrennen sowie einem Jedermann-Rennen in Münchenbernsdorf. Die Tour ist für Radsport-Nachwuchs unter 15 Jahren. Die Gesamtsieger*innen sind Emil Herold / RSV Speiche (U11m), Lotte Lorenz / SSV Gera 1990 (U11w), Till Holl / RSC Wörth 1980 (U13m), Pia Naundorf / SSV Gera 1990 (U13w) und Grete Kirsch / VfR Büttgen 1912 (U15w). Das Jedermann-Rennen, welches für Erwachsene war, gewann Tobias Lehmann / UP Cycling Team.
Geraer Kirche im ZDF // Gera April 2025
Das ZDF hat kürzlich die Reportage „Kirche zu – was jetzt?“ veröffentlicht, in der es um neue Nutzungen alter Kirchen geht. Gezeigt wird auch die Kirche St. Peter in Gera-Leumnitz, die durch Initiative durch den Ortsteilbürgermeister Marc-Manuel Moritz und seiner Frau neues Leben bekommen hat. Nach einer anfänglichen Idee ist der Verein KuhL – Kultur- und Heimatverein Leumnitz e. V. entstanden, der die Kirche zu einem wichtigen Treffpunkt im Ortsteil macht.
33. Internationale Geraer Rollsporttage // Gera Mai 2025
Am Wochenende hat der RSV Gera zu den 33. Internationalen Geraer Rollsporttagen geladen. Inline-Nachwuchs aus der ganzen Welt, von Deutschland, Dänemark und der Tschechischen Republik sowie sogar aus Indien, Mexiko und Australien, nahm teil. Insgesamt nahmen 466 Sportler*innen teil und zeigten sich bei Regen und Sonne in Bestform. Die Rollsporttage waren zudem Teil des European Cup. MDR-Bericht dazu, es gab außerdem einen Livestream.
Ausstellung über Verfolgung der Zeugen Jehovas // Gera 06.05.25
Doppelte Verfolgung: Die Schicksale der Zeugen Jehovas in der NS- & SED-Zeit
Nachdem die Zeugen Jehovas schon unter den Nazis verfolgt wurden, waren sie auch in der DDR Ziel von Repression. Eine neue Ausstellung in Gera gibt Einblicke in die Schicksale.
2. Wismutfrauen-Café // Gera 30.04.25
Am 30. April 2025 fand im Café der Häselburg ein Werkstatt-Treffen zur Alltagsgeschichte der Wismut statt. Dieses war bereits das Zweite dieser Art und hatte diesmal den Fokus auf die Wende, die Umbrüche in der Ostthüringer Gesellschaft und stellte die Frage: Was ist denn speziell für die Wismut im Transformationsprozess zum Sanierungsunternehmen? Welche Erfahrungen machten die Beschäftigten, wie verliefen die biografischen Wege beruflich und privat? Was ging verloren – und welche Strategien benötigen wir, um ein adäquates Bild der Wismut in Wechselwirkung mit anderen gesellschaftlichen Sphären für jüngere Generationen weiterzutragen? Das Thema Umbruch und Strukturwandel interessiert nicht nur eine ältere Generation – es ist nur unglaublich komplex in seiner Aufbereitung. Junge Kulturschaffende wollen für Gera ein Theaterstück entwickeln, und ein Fernsehteam des ZDF war beim Café dabei. Aufnahmen für eine neue Wismut-Dokumentation sind nun im Kasten!
Text: Rike Schreiber (Projektkoordinatorin & Mitarbeiterin der Gedenkstätte Amthordurchgang)





Neue Stolpersteine verlegt // Gera 07.05.25
„Wir machen sichtbar, was andere unsichtbar machen wollten“: 12 neue Stolpersteine verlegt
Am Dienstag wurden in Gera 12 neue Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Schicksale jüdischer Familien aus Gera, die aus der Stadt gerissen wurden.
Jazz, Swing & Rockabilly am Theater // Gera 19.05.2025
Wie jeden Montagabend wurde der Theatervorplatz von Menschen aus dem demokratischen Spektrum mit Kultur bespielt. Am 19. Mai war das Mutter-Sohn-Jazz-Duo Boom Boom Broom da, die eine Mischung aus Swing-Klassikern und Rockabilly-Hits spielten. Zwischen Tanz und Gesprächen bei Sonnenuntergang wurde gegen die zweimal vorbeiziehende rechte pro-russische Montagsdemo protestiert. Einige übereifrige Antifaschist*innen meinten, bei der Demo Flaggen des kürzlich verbotenen Königreichs Deutschland gesehen zu haben und empörten sich über die Polizei, die nicht eingriff. Doch es stellte sich heraus, dass es sich um die Flagge des Fürstentums Reuß j.L. handelte. Die Kundgebung wird vom Aktionsbündnis Gera gegen Rechts und der Ortsgruppe von Weltoffenes Thüringen organisiert. Nächsten Montag soll es Punk aus Jena geben.









Stadtradeln // Gera 10.05.2025
Das Stadtradeln 2025 ist gestartet und zum ersten Mal hat Gera das mit einem Fahrradfrühling begonnen. Oberbürgermeister Kurt Dannenberg und Staatssekretär Dr. Tobias J. Knoblich und die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Thüringen, Petra Enders, haben dabei den thüringenweiten Auftakt in Gera eröffnet. Es wurde mit einer rund 10 Kilometer langen Rundfahrt durch Geras Straßen gestartet. Zum Auftakt gab es außerdem den ersten Geraer Fahrradfrühling. Für Interessierte gab es einen Geschicklichkeitsparcours, ein Fahrradmuseum und einen Ersatzteile-Flohmarkt sowie diverse Infostände rund ums Radfahren. Eine solche Veranstaltung sollte schon letztes Jahr als Pendant zum Autofrühling stattfinden, musste aber wegen Unwetter abgesagt werden.









PS. Es kann sich noch am Gerda Team: "Gerda – Redaktion mit Radaktion" beteiligt werden. Teilnahme hier.
Neue Ausstellung eröffnet // Gera 17.05.2025
Die Galerie Mieze Südlich zeigt seit dem vergangenen Wochenende die Werke der Künstlerin Bettina Schünemann. Unter dem Titel »MAP TRAP« wird ihre Auseinandersetzung mit Satellitenfotos, die militärische Anlagen zeigen, und anderen Dingen auf Karten gezeigt. Zur Eröffnung gab es zudem ein Künstlerinnengespräch mit der Susanne Knorr, der Kuratorin der Kunsthalle Erfurt. Bis zum 29. Juni sind die Werke in der Galerie Mieze Südlich in der Häselburg zu sehen.
Objekt des Monats im Stadtmuseum // Gera Mai 2025
Das Stadtmuseum hat sein Objekt des Monats präsentiert: Ein Metallsplitter aus einer Geraer Glocke. „Ein Stück Erz von der Mittleren Glocke des St. Salvatorturmes, die am Vormittag des 24. Juli 1917 zerschlagen worden ist“, steht auf einem beiliegenden Papier. Weil Rohstoffe, insbesondere Metalle, durch den Ersten Weltkrieg knapp waren, wurden im ganzen Land Glocken eingeschmolzen. Nur besonders alte und besondere Glocken wurden erhalten. Das traf auf Gera nicht wirklich zu, da die meisten nach dem Stadtbrand von 1780 hergestellt wurden. Zwei der drei Glocken an der Salvatorkirche wurden abgehängt, die andere blieb zur Erhaltung des Leuten hängen. Die Dritte wurde jedoch auch noch vor Kriegsende geopfert. Um die Glocken besser zu transportieren, wurden sie zerschlagen. Dabei steckt sich wohl eine Person dieses Stück als Andenken ein. Die ganze Geschichte des Glockensplitters gibt es hier. Demnächst öffnet das Stadtmuseum außerdem die neue Sonderausstellung „Das bedeutet Krieg!“.


Böttchergasse neu begrünt // Gera 2025
Nach einem Hinweis durch den Förderverein des Museums für Angewandte Kunst – Freunde des Ferberschen Hauses e. V. im Herbst letzten Jahres hat das Amt für Stadtgrün sich seit Februar 2025 um den schlechten Zustand der Grünflächen in der Böttchergasse gekümmert. Dabei wurden acht verschiedene Pflanzenarten (5x Japanische Lavendelheiden, 5x Weigelien, 4x Scheinquitten, 45x Funkien, 25x Traubensilberkerzen, 275x Kletter-Spindelsträucher, 530x Großblättriges Immergrün und 825x Japanische Ysander) neu angepflanzt. Im Herbst 2025 sollen 1.900 Traubenhyazinthen dazu kommen. Die ursprüngliche Anlage stammt aus dem Jahr 1984 und soll nun bis Mai 2026 saniert werden. Im April wurde zudem der stark verdichtete Boden durch eine Fachfirma belüftet.
Gedenken zum Kriegsende // Gera 08.05.2025
Zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, gab es in Gera zwei Gedenkveranstaltungen. Anlass ist das Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem Ende des Krieges in Europa vor 80 Jahren. Die Stadt Gera lud dazu ins Stadtmuseum. OB Kurt Dannenberg und Konrad Kessler, Leiter des Stadtmuseums, hielten Reden, in denen sie die Wichtigkeit des Erinnerns betonten. Dazu wurden zwei Videos gezeigt, in denen Pastor i. R. Franz Beutel und Sonja Walther von ihren Erlebnissen vom Krieg und seinem Ende erzählten. Beutel wurde im Krieg zum Binnenflüchtling und erlebte die schwere Bombardierung von Magdeburg. Sein Vater kehrte aus der russischen Kriegsgefangenschaft nicht mehr zurück. Walther wuchs mit ihrer Mutter in Crossen auf. Ihr Onkel starb im KZ und ihre Mutter leistete leisen Widerstand, indem sie Zwangsarbeiter*innen und Deserteure versorgte. „Krieg ist für mich das Letzte auf der Welt“, betonte Walther.









Im Anschluss lud der Stadtverband der Linken und die Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft zum Gedenken auf dem Ostfriedhof. Es wurden einige Reden gehalten, Friedensgedichte vorgetragen und auf den Gräbern der russischen Soldaten Blumen abgelegt. Andreas Schubert (MdL Die Linke) gedachte und dankte den sowjetischen Völkern, die den „höchsten Blutzoll“ hatten und mahnte: „Unser Land muss friedenssüchtig werden“. Er kritisierte die fehlende Einladung russischer Vertreter*innen beim Gedenken in Berlin. OB Dannenberg sprach hier erneut. Er erklärte, dass Gera eine Stadt ist, die „ein Gewissen hat“. „Eine Zukunft, die gut ist, kann nur miteinander sein und miteinander geht nur mit Frieden“, bekräftigte er. Ein Redner sprach davon, dass sein Vater damals einen „Heldentod“ gestorben ist: „Ich wollte keinen Helden, ich wollte einen Vater, der mich durchs Leben führt.“







Die jährliche Aktion „Gold statt Braun“ fand diesmal dezentral und mit keiner eigenen Veranstaltung statt. Im Stadtgebiet war dennoch Goldschmuck zu entdecken. Bei einigen Einrichtungen waren Fenster und Eingänge mit Rettungsdecken geschmückt, außerdem bekamen zahlreiche Statuen in der Innenstadt ein goldenes Gewand.



Sorge wieder geschmückt // Gera 14.05.2025
Nachdem bereits letztes Jahr die Sorge bunt geschmückt wurde, zieren nun bunte Stoffbänder die Einkaufsstraße. Citymanagerin Amelie Becker hatte nach den Schirmen 2024 nach weiteren Ideen in der Bevölkerung gefragt. Diese Idee wurde mehrfach genannt und im Mai mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ umgesetzt. Die rund 4000 bunten Bänder wurden von Mitarbeitenden der OTEGAU in Handarbeit an die sechs Netze geknotet, die vom Amt für Stadtgrün aufgehängt wurden.


Demokratiefördermittel // Gera 2025
Bis zum 1. Juni haben gemeinnützige Organisationen und Vereine aus Gera die Möglichkeit, Fördermittel durch „Demokratie leben!“ zu erhalten. Gefördert werden Projektideen, die die Demokratie stärken, Vielfalt gestalten oder Extremismus vorbeugen. Mehr Informationen hier.
KRD-Razzia in Gera // Gera 13.05.2025
„Königreich Deutschland“ verboten: Auch Razzia in Gera
Bundesinnenminister Dobrindt hat den verfassungsfeindlichen Fantasiestaat „Königreich Deutschland“ verboten. Auch in Gera wurde eine zugehörige Immobilie durchsucht. Die Hintergründe:
3. Stadtgeschichtliches
18.05.
1945: Vor 80 Jahren hat sich nach dem Krieg wieder ein neuer Stadtrat konstituiert. Der wurde von Rudolf Paul einberufen, der wenige Tage zuvor von den US-amerikanischen Besatzungstruppen als Oberbürgermeister eingesetzt wurde.
19.05.
1940: Thilo von Trotha wurde vor 85 Jahren in Gera geboren. In den 1950ern kam er als Waise in die BRD. Während seines Jura-Studiums begann er, für Abgeordnete des Deutschen Bundestages Reden zu schreiben. Zwischen 1974 und 1980 war er Teil der Redenschreibergruppe von Bundeskanzler Helmut Schmidt. Thilo von Trotha stammt aus dem Adelsgeschlecht Trotha und entschuldigte sich 2007 für die Kolonial-Verbrechen seiner Vorfahren. Er ist außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
22.05.
1975: Vor 50 Jahren starb Karl Lorber in Gera. Der Maurer war als junger Mann bei der Niederschlagung des Kapp-Putsches 1920 beteiligt und war als KPD-Mitglied im antifaschistischen Widerstand aktiv. Trotz mehrerer Verhaftungen überlebte er den Krieg und baute das Straßennetz in Thüringen wieder auf.
31.05.
1945: Kurz nach dem Ende des Weltkriegs starb vor 80 Jahren der Antifaschist Kurt Keicher im Alter von nur 47 Jahren. Keicher war nicht nur im Widerstand, sondern 1922 als Lehrer auch einer der Mitbegründer der Geraer Gemeinschaftsschule. Nach ihm wurde die 1. POS „Kurt Keicher“ (heute Zwötzener Schule) und die Kurt-Keicher-Straße benannt.
4. Das steht an
Ausstellungseröffnung
Ort: SRH Hochschule Gera, Neue Straße 28-30
Zeit: 26.05.2025, 14:30 Uhr
In den Räumen der SRH Hochschule am Hofwiesenpark wird vom 26. Mai bis zum 4. Juli die Wanderausstellung „Einweisungsgrund: Herumtreiberei“ gezeigt. Darin geht es um die staatliche Repression gegen Mädchen und Frauen in der DDR. Zur Eröffnung hält Prof. Dr. Maximilian Schochow (Vice Academic Director SRH University Research & Transfer) den Vortrag „Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR am Beispiel von Gera“. Zu der Ausstellung wird es begleitende Veranstaltungen, wie eine Lesung und ein Erzählcafé, geben (Ankündigungen bei Gerda).
„Ballett hautnah – Tänzer:innen über die Schulter geschaut“
Von: Theater Altenburg Gera
Ort: Bühne am Park
Zeit: 24.05.2025, 19:30 Uhr
Bei dem neuen Format „Ballett hautnah“ kann man einen Einblick hinter die Entstehung eines Ballettstücks bekommen und dem Ensemble beim täglichen Training zusehen. Der Eintritt ist frei.
Film & Podium: „Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“
Ort: Chorsaal, Theater Altenburg Gera
Zeit: 04.06.2025, 18:00 Uhr
Begleitend zu der Wanderausstellung „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“ vor dem Theater wird im Theater Gera ein 15-minütiger Film über die repressiven Bedingungen der DDR-Heimerziehung und die persönlichen Erfahrungen einer Betroffenen gezeigt. Anschließend findet ein Podium mit Expert*innen statt, bei dem es vor allem um die Aufarbeitung von DDR-Heimerziehung in Thüringen geht. Der Eintritt ist frei.
II. Ukraine oder Niemand kämpft für sich allein
Von: Ökumenische Akademie Gera / Altenburg
Ort: Kirche St. Trinitatis, Talstraße
Zeit: 22.05.2025, ab 11:00 Uhr
Im Rahmen der Themenreihe „Krieg und Frieden“ findet die Diskussion mit der Streitfrage: Was kostet der Frieden? statt. Es diskutieren Prof. Dr. Rochus Leonhardt (Buch „Friedensethik in Kriegszeiten“) und Jürgen Wagner (Buch „Rüstungswahn: Deutschlands Zeitenwende zu Aufrüstung und Militarisierung“). Pfarrer Dr. Frank Hiddemann moderiert das Gespräch.
Offenes CSD-Plenum
Von: CSD Gera
Ort: Häselburg
Zeit: 21.05.2025, 17:00 Uhr
Koch` mal Klartext
Von: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
Ort: Heinrichstraße 50
Zeit: 30.05.25, 16:00 Uhr
Luis Schäfer, Landesvorsitz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, lädt zum geselligen Austausch bei gemeinsamem Kochen im Grünen Büro ein. Anmeldung unter info@gruene-gera.de.
5. Klicken gegen Langeweile
Passend zu unserer ausführlichen Fotostrecke über die Spuren der NS-Zeit in Gera gibt es hier eine online zugängliche Leselektüre der Gedenkstätte Amthordurchgang über Gera zur NS-Zeit. Außerdem gibt es das Projekt „Gera im Nationalsozialismus“ vom Jugendhaus Shalom, das sich mit der Thematik auseinandersetzt.
6. Schon gesehen?
Auflösung Bild GG26: Im letzten Newsletter wurde das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Allgemeinen Ortskrankenkasse Gera-Reuß in der Pönertstraße gesucht. Das riesige Gebäude wurde von 1922 bis 1923 gebaut und am 12.10.1924 eingeweiht. Es diente nicht nur der Verwaltung, sondern bot auch Platz für Therapien. Noch heute gehört dieses Gebäude zur Allgemeinen Ortskrankenkasse (kurz AOK), wenn auch nicht mehr Gera-Reuß. Die Straße heißt jedoch seit 1960 Dr.-Friedrich-Wolf-Straße. Pönert war ein Geraer Gärtner, zu dessen Ehren man die 1882 eröffnete Straße benannte. Wolf war Arzt, Politiker und Schriftsteller, der sich in der frühen DDR verdient machte und erster DDR-Botschafter in Polen war.






7. Nach den Rechten geschaut
„8. Mai – Wir feiern nicht“: Flugblätter mit dieser Aufschrift wurden letzte Woche in Geras Innenstadt verteilt. Dahinter steckt sehr wahrscheinlich die Kleingruppe Nationale Sozialisten Gera um den Aktivisten C., der sich auch an den Montagsdemos beteiligt.
Die nächste gesichert rechtsextreme Gruppe: Der Berliner Verfassungsschutz hat Anfang Mai die rechtsextreme Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Die Gruppe ist Teil einer neuen rechten Jugendkultur und fiel vor allem bei den Protesten gegen die CSDs im vergangenen Sommer auf. Sie sind sehr jung und in Teilen gewaltbereit. Einer der Anführer wurde kürzlich wegen einer Gewalttat verurteilt. Erst am 1. Mai liefen Teile der Gruppe als eigener Block auf Christian Klars Demo in Gera mit. Ein paar Jugendliche der hiesigen Gruppe „Gerschen Jugend“ reihten sich in deren Block mit ein.
Rechtes Klientel erwartet: Am 31.5. findet im KuK eine Kampfsportveranstaltung statt, bei der mit der Teilnahme von Rechtsextremen zu rechnen ist. Christian Klar und andere lokale Szenefiguren freuten sich über das Event, außerdem trat einer der Organisatoren selbst beim mittlerweile verbotenen „Kampf der Nibelungen“ an.
8. In eigener Sache
Ich möchte mich für einen inhaltlichen Fehler und daraus resultierende falsche Vorfreude entschuldigen. Der letzte Newsletter ging zweimal raus. In der ersten Version schrieben wir, dass Carlos Santana nach Gera kommt. Das stimmt leider nicht. Es kommen „The Magic of Santana“. Im Rahmen eines Pressegesprächs im Rathaus wurde seitens der Stadt erwähnt, dass am 14.9. Santana in Gera spielt und extra der Sänger eingeflogen wird. Dabei handelt es sich aber um den Sänger Tony Lindsay, der in den 1990ern bei Santana war und nicht um den Bandgründer Carlos Santana. Das habe ich leider missverstanden.
Bis dahin gilt: Abonniere & empfehle Gerda gerne weiter.